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La Palma: Wasser im Überfluss

La Palma Wasserfall im UNESCO Biosphärenreservat
La Palma Wasserfall im UNESCO Biosphärenreservat

Wasserfall La Palma: Los Tilos

Wusstest du, dass es einen 22 Meter hohen Wasserfall auf La Palma gibt? Die "Cascada De Los Tilos" ist eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten auf der Insel. Denn nicht nur der Wasserfall selbst ist fantastisch, sondern auch die umliegende Landschaft auf dem Weg dorthin ist ziemlich spektakulär. Außer dem Los Tilos gibt es jedoch noch weitere Wasserfälle auf La Palma.

An anderen Orten der Insel ist Wasser leider nicht (mehr) im Überfluss vorhanden.

Informationen zum Wasserverbrauch

Das einst als unerschöpflich angesehene Quellwasser der Calders de Taburiente ist innerhalb der letzten 25 Jahre extrem rückläufig. Ein Drittel der Quellen sollen bereits versiegt sein.

Hauptverursacher des Wasserverbrauchs ist die Bewässerung der Bananenkulturen mit 90-95% des Gesamtverbrauchs. Zur Ernte eines Kilos Bananen werden 400L Wasser benötigt.

Der von Ökologen dringend geratene Abbau der Bananen liegt auf direktem Kollisionskurs mit den Interessen der Landwirte und jenen der, auf die Wählerstimmen der Landwirte angewiesenen, Politiker. Für die Natur, für die Tier- und Pflanzenwelt, keine gute Voraussetzung. Dennoch wird nicht mehr jeder Acker bestellt, weil sich ein Anbau nur noch mit eigenen Wasserrechten lohnt.

Wasser ist auf den kanarischen Inseln seit der Eroberung in privatem Eigentum. In den 1940er und 1950er Jahren gründeten die Wassereigentümer Aktiengesellschaften, um neues Kapital für die Erschließung neuer Grundwasserreserven (galerías), zu gewinnen. Auf La Palma gibt es heute über 100 Galerías. Nicht selbst benötigtes Wasser wird an ca.70% der Bevölkerung verkauft, die nicht über Wasserrechte verfügen. Bei der Erschließung neuer Wasserreserven werden mit den Wassergewinnungsstollen uralte Reserven angegriffen, die sich über Jahrtausende gebildet haben und nun innerhalb weniger Jahre verbraucht werden.

In der Folge werden in der Umgebung der Stollen dramatische Grundwasserabsenkungen registriert, was die Natur zu spüren bekommt. Viele Gemeinden genehmigen daher keine neuen Galerías mehr und bewirken damit die Steigerung der Wasserkosten.

Die öffentliche Hand hält nur einen kleinen Teil der Wasseraktien und ist demzufolge auf küstennahe Tiefbrunnen angewiesen, die durch Meerwasser und Bananenabwässer stärker verunreinigt sind als das privatisierte Wasser.

Handlungsbedarf ist jedoch ohne Zweifel angesagt. In Anbetracht leerer Kassen ist der Bau von gigantischen Staubecken, die das überschüssige Wasser der Galerías abfangen sollen, eher fraglich. Besser und preiswerter wäre es sicherlich, das undichte Leitungsnetz abzudichten, bei dem schon fast 50% des Wassers auf dem Transport verloren gehen. In Zukunft wird es zudem unvermeidlich sein auf andere Kulturen auszuweichen, die deutlich weniger Wasser verbrauchen als die der Bananen.

Mit einer Änderung der Eigentumsrechte des Grundwassers ist, aufgrund der vielfältigen Interessenlagen, eher nicht zu rechnen.