La Palma als Biosphärenreservat
1983 wurde im Gemeindegebiet von San Andres y Sauces ein nur 511 ha fassendes Gelände zum Biospärenreservat erklärt: "El Canal y Los Tilos". Es umfasst den oberen Teil des Barranco del Agua sowie das Quellgebiet von Marcos y Cordero, eine der wasserreichsten Gebiete La Palmas. Ziel war und ist es, ein natürliches Miteinander zwischen Mensch und Natur zu gewährleisten und die wunderbare Natur La Palmas, die Tier- und Pflanzenarten zu schützen.
Rund um Los Tilos gedeiht einer der am besten erhaltenen Lorbeerwälder der Kanaren. 1998 wurde das Gebiet auf 13.000 ha erweitert, dem noch eine Erweiterung 2002 folgte.
Es dehnt sich nun auf die gesamte Insel und zwei Unterwasser-Schutzzonen aus. Dieses Konzept der UNESCO, als Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur der Vereinten Nationen aus dem MAB-Programm von 1968 (Man and Biosphere = Mensch und Biosphäre), bewertet in jeder biogeographischen Provinz der Erde wertvolle Lebensräume, die zum Lebenserhalt von Mensch und Tierarten von großer Bedeutung sind. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts gibt es weltweit mehr als 300 Biosphärenreservate.
Prinzipiell geht es um das harmonische Miteinander von Natur und Mensch mit der Zielsetzung, die bisherigen Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und in ihrer Vielfalt in den Kernzonen zu bewahren. Die UNESCO-Forscher suchen umweltverträgliche Lebens- und Nutzungsformen, die auch auf andere Gebiete übertragen werden können. Zu diesem Zweck errichtete man in Los Tilos ein Forschungszentrum, das mittlerweile in ein Besucherzentrum umgewandelt wurde. (Centro de Visitantes)
Vermehrt geht es, nach der Erweiterung des Schutzgebietes, nun nicht mehr nur um die Erhaltung des Lorbeerwaldes, oder auch anderer Pflanzen dieser einzigartigen Natur, sondern auch um die schonende Entwicklung menschlicher Eingriffe wie bei dem Ausbau des Tourismus oder auch der industrialisierten Landwirtschaft La Palmas. Deshalb schuf die kanarische Inselregierung den Naturpark Monte de Los Sauces y Puntallana, der den gesamten, noch erhaltenen Urwald im Nordosten La Palmas erfasst und selbstverständlich auch einiges zu bieten hat in Sachen Flora und Fauna.
Problematisch bleibt die Akzeptanz in der Bevölkerung, vor allem nach der großen Erweiterung 1998. Mit der eingeschränkten Nutzung werden bei der Bevölkerung La Palmas vor allem Nachteile verbunden. Nach wie vor werden junge Bäume im Schutzgebiet gefällt, um die Bananenstauden auf den Plantagen zu stützen. Auch die fortschreitende Austrocknung der Marcos y Cordero Quellen, die die wichtigste Speisung des Lorbeerwaldes von Los Tilos darstellen, wird zum größeren Problem.