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Veröffentlicht am: 01.06.2017 Tags: Observatorium, Roque de los Muchachos

Streit um die Cherenkov Teleskope auf dem Roque

Der Streit um die Cherenkov Teleskope auf dem Roque bringt die Japaner auf die Palme, weil der Bau des neuen Prestigeobjektes stockt.

Am 9. Oktober 2015 wurde der erste Stein für das neue Cherenkov Teleskop auf dem Roque de Los Muchachos gelegt. Dieses Teleskop gehört zu einem Raster aus aktuell zehn geplanten Teleskopen die auf der nördlichen Hemisphäre errichtet werden.  Es handelt sich um das erste errichtete Teleskop in diesem Netz – ein wichtiger Prototyp auf den noch neunzehn weitere auf La Palma folgen sollen. (Ausführlich in unserem blog vom 18.07.2015)

Zwar wird dieses Projekt primär von europäischen Institutionen finanziert und gefördert, vor allem um Wissenschaftliche Forschung und Astrophysik näher an die Jugend zu bringen, jedoch diesmal ist Japan der wichtigste Förderer des 200 Millionen Projekts. Der Eigenanteil Spaniens wird mit 34 Mio angegeben. Organisation, Wartung und Bereitung des Bauobjektes obliegt aber offensichtlich der Geminde Garafia, die sich derzeit übervorteilt und nicht mit entsprechenden finanziellen Mitteln ausgestattet sieht. Nicht anders kann ansonsten die Verzögerungstaktik zur Erstellung des Prestigeobjektes der Gemeinde deuten, die mittlerweile den Großinvestor Japan nervt und laut über Abwanderungsgedanken nachdenken lässt.

Die Streitereien zogen interne politische Querelen nach sich und zur ersten signifikaten Verzögerung des Projektes, weil zunächst auch die Baugenehmigung nicht erteilt wurde.

Zwar ist inzwischen die Abflachung und Vorbereitung des Bodens auf dem Roque durchgeführt worden, jedoch stockt das Projekt jetzt erneut. Das Ayuntamiento in Garafía stellt sich wieder quer – es müsse zunächst ein neues Gutachten erstellt werden, dann könne es weitergehen. (Wir könnten nicht genau eruieren, was genau die Zielsetzung des Gutachtens zur Folge hätte, bleiben aber dran!)

Die Geduld der Japaner erreicht offensichtlich Grenzen, es wird erwogen, das geplante TMT Teleskop trotz erheblicher Mehrkosten eventuell doch auf Hawaii als auf La Palma zu erstellen. Wie es nach der  Verzögerung der letzten Woche aussieht ist zwar noch unklar, prinzipielle sollte ein derartiges Großobjekt nicht ohne weiteres an anderer Stelle erstellbar sein, zumal die übrigen Geldzuwendungen aus dem europäischen Raum gestellt werden. Dennoch sieht es derzeit nach einer ärgerlichen Provinzposse für La Palma aus, die wir hoffen, bald bewältigt haben zu können!

 

 (Bericht von Paulina)