La Palma neue Nachrichten - was machen im Sommer auf La Palma?

Der Sommer ist nun auch auf La Palma angekommen. Bis letzte Woche dachten wir noch, die Welt hätte sich gedreht und Hitze ginge uns nichts an. Nun gut, das ist genauso albern, wie an die sofortige Behebung der Ökokrise zu glauben oder dass Putin ab morgen ein vertrauenswürdiger Verhandlungspartner werden könnte. Immerhin brauchen wir nun auch nicht mehr viele Klamotten. Damit reicht ggfs das Handgepäck für die Erstausrüstung, denn unter Umständen verlässt der Koffer ja erstmal nicht den Abflughafen.

Gut Fisch essen

Früh aufstehen ist jetzt das Credo für uns, da schafft man noch was weg oder kann manchmal im Sand ein bisschen Ball spielen. Danach ein kleines Wochenendbierchen mit einem ordentlichen Teller frischer Camarones, den kleinen Geschwistern der großen Garnelen, die selbst gepult werden müssen. Filets bestellen und essen kann ja jeder! So umgesetzt im Restaurant Playa Mont in Puerto de Tazacorte. Weitere Fischlieferungen haben wir auch beobachten können während unsere Aufenthaltes, sah prima aus! Auch die anderen Lokale am Strand warten mit gutem Service und frischem Fisch auf, die Preise können dabei durchaus variieren.  Auch in El Remo passiert einiges, das Lokal der früher Zigarre rauchenden Remedio, ist wieder geöffnet! Die Futterlokale sind derzeit gut gefüllt, lieber eine Rostmühle fahren als am Wochenende selber kochen, ist hier die Devise! (Ein Barbacoa in der eigenen Bodega ist natürlich etwas anderes!)

Einen feinen Strand aussuchen & ein Picknick machen

Während im Winter einige Strände eher weniger zu empfehlen sind, weil das Meer nicht eingehegt ist wie in Tazacorte, wird die Auswahl im Sommer wirklich groß. Die gesamte Küste von La Palma bietet zum Teil feinsandige und wenig besuchte Strände. Dann sind sie in aller Regel auch nicht bewirtschaftet, also rein mit den Stullen in den Rucksack! Die Erreichbarkeit erfordert meistens etwas Ab- und Aufstieg. Dabei gilt die Regel, je schöner und einsamer der Strand, desto mehr ist dafür zu tun. Es empfiehlt sich, immer auch die Gezeiten vor einem Besuch prüfen bzw auch, ob Schwindelfreiheit vorausgesetzt wird. Eine Zusammenstellung der Strände findet Ihr auf unserer homepage. Zu empfehlen ist auch der Stadtstrand von Santa Cruz, toller Sand und sehr weitläufig, ideal mit einem Stadtbummel zuvor. (Parkplatz ist allerdings Mangelware in Santa Cruz!)

Wer keine Lust hat so weit zu fahren, da gibt es jetzt gute Nachrichten vom Charco Azul. Dieser ist wieder erreichbar, Alfredo hat auch den Kiosco wieder geöffnet. Die Straße ab La Laguna ist wieder befahrbar und zwar beidseitig bis nach El Remo. Darauf sind alle stolz und das ist auch unbestritten eine tolle Leistung, sieben Monate nach dem Vulkanausbruch, durch das am meisten betroffene Gebiet, wieder die wichtigste Straßenverbindung hergestellt zu haben! 

Wandern und gepflegt sich versorgen lassen

Der Weg ist das Ziel. Zum Beispiel zur Plaza nach Las Tricias, von dort nach El Castillo in das wunderbare Casa Azul, (nicht vergessen zu reservieren, nur freitags und sonntags geöffnet, spontan geht da nix!) und wieder zurück. Da geht es nur abwärts, das schafft man noch. Die Tour ist sogar extra beschrieben im Rother Wanderführer Nr. 28. Alternativ für Veganer: In Las Tricias auf der Plaza, das Camu Camu. Haben wir noch nicht probiert, wurde uns empfohlen. Freuen uns auf Rückmeldungen!

Zum Abschluss auf dem Rückweg eventuell noch eine Brause oder ein selbstgebrautes Bierchen in El Jesús in der Cervecería. Wer nicht laufen will, der mache einen Abstecher zum Markt in Puntagorda, kaufe da Oliven und Brot für den Abend ein und fährt direkt mit dem Auto nach El Castillo ins blaue Haus.

Auch in Garafia ist einiges möglich zu wandern in jedem Leistungsstil, (Rother oder Irene Börjes, La Palma, Michael Müller Verlag), um dann in das Restaurante Briesta einzukehren. Bei leichtem Calima empfehlen wir auf der Ostseite La Palma zu wandern, mit einem Einkehrschwung im El Mesón in der Breña Alta.

 

Was machen wir im Sommer 2022

Wir üben uns weiter in Geduld, schmieden Pläne für neue Investitionen und hoffen auf baldigen Zugang zur Finca La Primavera in Las Norias. Unsere kleine Zugangsstraße wird grad freigeackert, danach dann wieder warten auf den Gutachter, Strom und Wasser. In der Finca Luna Baila arbeiten wir einige Nachfolgeschäden des Vulkans ab, Gebäude streichen und Wassertanks reinigen. Der Tennisverein hat noch nicht geöffnet, der Gemeindeplatz von El Paso wird nun renoviert. Wenn das Projekt auch so professionell angegangen wird wie in Los Llanos, wird er auch nie wieder geöffnet! Aber es gibt öffentliche Schwimmbäder, die mit Wasser gefüllt sind, noch über Bademeister verfügen, ein Laufband im Haus und einen Teilstrand von Tazacorte, wo wir die Hunde und uns morgens früh ins Wasser schieben können!

Es gibt also wenig Grund persönlich zu meckern, allerorten wird gerödelt, Ungerechtigkeiten und Nichtlösungen gibt es dennoch zu beklagen. Es wohnen noch immer 219 Personen im Princess Hotel in Fuencaliente, die noch keine Behausung gefunden haben, für andere bleibt Ihr Grundstück weiterhin unzugänglich, viel verprochene Unterstützung wurde noch nicht oder nicht vollständig ausgezahlt.  Der Wohnungs-Hausmarkt ist abgegrast oder zu teuer. Die Baugenehmigungen gehen schleppend voran, auch weil viele rechtliche Fragen noch offen sind. Viele Betroffene fühlen sich ungerecht von den Gutachtern behandelt und aus eigener Erfahrung können wir berichten, dass die Ergebnisse schon deutlich frech sein können und der Katastrophe nicht gerecht werden.

Wir bleiben positiv, können das Urlaubsdomizil La Palma schon wieder sehr breit mit vielen Facetten anbieten. Meldet Euch, wenn Ihr La Palma wieder auf den Plan heben möchtet, wir freuen uns! Passt auf Euch auf und haltet das Virus von Euch fern, wenn Ihr könnt!

 

Herzlichst, Jesper & Verena