Wir sind persönlich für Sie da.   +34 922 485 997   |   +34 618 381 229
Veröffentlicht am: 30.04.2022 Tags: Vulkanausbruch, La Luna Baila, La Primavera, Wandern

La Palma neue Nachrichten - Frühling und Aufräumarbeiten

Der Himmel ist blitzblau, der Pool ist badewarm, alles ist extrem grün und blüht überall. Was tut sich bei den Lavaaufräumarbeiten auf La Palma?

Derzeit ist es wunderbar auszuhalten auf La Palma. Wähnten wir zuvor noch den Vulkan als Schuldigen für alles: Putin, Klimawandel, Wolkenbildung, immer wieder absinkende Wasserpegel in Pool und Teich, keine Aussichten, auch nach acht Monaten Vulkanausbruch, die Finca Primavera in Las Norias zu betreten. Die Liste ließe sich noch fortsetzen, aber es gibt  jedoch etwas Entwarnung: Die Sonne setzt sich trotz Vulkan durch, es riecht nach warmen Piniennadeln, gestern sahen und hörten wir Schwärme von Zugvögeln am blitzeblauem Himmel. Der satte Regen in den Wochen zuvor, macht uns nun glücklich mit einer wilden Farb- und Blütenpracht überall auf La Palma. Warum der Wasserstand im Pool jetzt sich konstant hält, wissen wir noch nicht. Aber über den sogenannten Kapillareffekt im Teich gab es Erklärungen von sachkundigen Gästen: Entgegen der Schwerkraft, können hereinhängende Pflanzen mit engen Gefäßen, das Wasser nach oben saugen. Das konnten wir dann tatsächlich nachweisen: Der Teichrand wurde wieder klar gezogen und es ist erstmal Schluss damit, die Schwerkraft auf den Kopf zu stellen.

Und auch in Las Norias abajo gibt es nun Aufräumarbeiten in unseren kleinen Straßen. Vor zwei Wochen erfuhren wir auch aus der Presse, dass wir in etwa vier bis fünf Wochen wieder in unsere Häuser könnten. Nun gut, wir wollen nicht pingelig sein, wenn es denn etwas mehr wird, das kennen wir ja schon. Es passiert auf jeden Fall auch in der von Lava eingeschlossenen Enklave etwas. Bedeutet immerhin, wir können uns bald an die neue Optik vor Ort gewöhnen und die Gutachter der Versicherungen  mal mitnehmen. Wie wir Putin & Freunde geschickt entsorgen können, brüten wir noch aus!

Gibt es schon Erfolge bei der Infrastruktur zu berichten?

Immerhin wird an vielen Orten gebaggert und gekämpft gegen die riesigen Basaltwände, die aus den Lavaströmen gebildet wurden und wir live in La Laguna betrachten konnten! Von einem höheren Aussichtspunkt sichtbar, gibt es überall Staubwolken im Tal, weil Bagger sich durchfräsen durch das erkaltete Gestein. Es sind bereits 185m freigeschaufelt, einige Straßen freigegeben und mit Strom und Wasser neu versorgt. Drei große Straßenprojekte, die das Netzwerk im Tal wieder stellen sollen, sind in Angriff genommen worden:

Die Küstenstraße, die Verbindung La Laguna - Las Norias und eine Forststraße in den Bergen, Richtung Süd und Las Manchas. Nun sorgt sich Volk bereits, ob sich hier nicht doch verzettelt bzw zuviel Geld aus dem großen Topf genommen wird für alle Wunschobjekte. Ob nicht stattdessen eines nach dem anderen folgen sollte? Man kennt das Phänomen durchaus: Plötzlich ist das Geld aus, das immer aus Madrid kommen muss, (auch ohne Vulkanausbruch) und dann ist wieder Schluss mit lustig oder Projekt. Und nur halbfertige Straßen auf der ganzen Insel wären wirklich ein Desaster.

Wiedereröffnung Restaurante Las Norias

Auf jeden Fall gibt es eine hoffnungsvolle Nachricht in diesem Zusammenhang zu berichten: Paolo eröffnet ab dem 01.Mai wieder das Restaurante Las Norias. Bisher muss noch immer aus dem Süden Las Norias angefahren werden, aber das ist doch schon mal ein gutes Signal! Der 01.Mai ist in diesem Jahr auch der Muttertag in Spanien, (immer der erste Maisonntag). Das ist ein geschickter Schachzug, an diesem Tag zu öffnen. Es wird kein Restaurant und keinen Parkplatz geben, die nicht rappelvoll  sein werden! Der Muttertag erscheint uns hier schon fast sakraler als die Feiertage des Kirchenkalenders

Puerto Naos

Puerto Naos bleibt unser Sorgenkind, die CO2 Ausdünstungen sind noch immer zu hoch, um die Evakuierung, auch in Bombilla, wieder aufzuheben. Ein flächendeckendes Netz von Messgeräten an vielen Häusern in dieser Region, soll den Wissenschaftlern von INVOLCAN zu verbesserter Beobachtung und Datenerhebung verhelfen. Eine detailliertere Studie soll daraus folgen. Bisher gibt es 12 Messstationen, diese sollen auf 40 bis 60 anwachsen. Es wurden freiwillige Hausbesitzer gesucht mittels einer veröffentlichten Karte, über die sozialen Medien. Da fast alle Betroffenen Whatsapp Gruppen untereinander gebildet haben, geht sowas ratzfatz.

Schutzzonen

Es soll rund um den Vulkan sogenannte Schutzzonen eingerichtet werden, die wohl von größerem Ausmass geplant werden als gedacht. Wir hoffen sehr, dass uns die Wandergebiete, vor allem auch und insbesondere rund um El Pilar, nicht auf Dauer entrissen werden. Das wäre dann doch ein erheblicher Wegfall wichtiger Wanderzonen.

Warten wir noch ein wenig ab, bevor wir uns auf dem nächsten Baum oder auf der nächsten Demo wiederfinden bzw bei Change.Org gleich mutig die Unterschrift online durchreichen.

Wir wünschen Euch auch einen schönen Muttertag demnächst oder einfach nur einen feinen Sonntag, sowieso schönes Wetter, seid nett zu allen, die es verdienen oder Euer Gehalt bezahlen!

Unsere homepage ist an vielen Stellen überbarbeitet. Schaut zwecks Urlaubsvorbereitung auch auf die Liste der Restaurants. Viel besser, als alle erwartet haben!

 

Herzlichst, Jesper & Verena