La Palma News: Aktuelle Nachrichten & Tipps
Gibt es viele Deutsche auf La Palma?
In Gesprächen mit unseren Gästen wird häufig angenommen, dass es viele Deutsche auf La Palma geben müsste. Im folgenden werden wir erfahren, wie die Zahlen der Ausländer auf La Palma verteilt sind, wie sich Touristen und Residenten verteilen und von der Bevölkerung wahrgenommen werden.
Statistische Meldung ausländischer Staatsbürger auf La Palma
Neue Zahlen des Amtes für statistische Erhebungen, INE (Instituto National de Estatistica), widerlegt diese Annahme. Bei etwa 85.000 Einwohnern auf La Palma, nehmen 8% der Bevökerung aus Venezuela den 1. Platz ein, 4% Kubaner den 2. Platz, und den 3. Platz aller gemeldeten Bewohner La Palmas belegen deutsche Staatsbürger mit 3.8%. Davon siedelt der größte Teil in den nordwestlichen Gemeinden Tijarafe, Puntagorda und Garafia.
Warum ist die höchste Ausländerquote auf La Palma aus Lateinamerika?
Die massiven Versorgungsengpässe und politischen Repressionen der inkompetenten Dauerführung in Venezuela und Kuba, lässt immer mehr Venezolaner und Kubaner aus ihren Heimatländern fliehen. (Auch Kolumbianer, die der Drogenkriminalität entkommen wollen) Die politische Verbindung dieser Länder zu Spanien und den Kanaren ist historisch und geografisch bedingt. Nach der Eroberung durch Christoph Kolumbus im 15. Jhdt folgte die Besetzung und Verdrängung der einheimischen Völker. Und mit jeder Armutswelle, folgten jeweils wechselseitige Immigrationsbewegungen über den Atlantik. An die spanische Eroberung wird bis zum heutigen Tag mit einem Nationalfeiertag in allen spanischsprachigen Ländern gedacht. Etwas erstaunlich, dass die eroberten Staaten und deren Führungen noch daran festhalten. Aber vielleicht läuft das Fass der Zumutungen bei der Bevölkerung über, falls auch noch ein Feiertag geraubt werden sollte
Außerdem steht der weiße Carnaval in Santa Cruz de La Palma (Día de los Indianos), für die ehemaligen Wiederkehrer aus Lateinamerika, die protzend vor Wohlstand, mit farbigem Personal, kubanischer Zigarre und in weiß gekleidet, am Karnevalsmontag verspottet werden. Es handelt sich um eine der populärsten Veranstaltungen auf La Palma, bei der alle Beteiligten ausschließlich in weiss gekleidet sind und die "Ankömmlinge" mit Babypuder bewerfen.
Die Integration von Venezolanern und Kubanern in Spanien wird begünstigt durch bilaterale Verträge, die noch unter Juan Carlos vereinbart wurden und bereits residierenden Familienmitgliedern auf La Palma.
Wie verteilen sich touristische Gäste auf La Palma:
Die deutschen Touristen sichern sich im Winter gern ihre privaten Unterkünfte auf der Westseite La Palmas, während die Dänen Pauschalarrangements in den Hotels auf der Ostseite bevorzugen, Engländer das Hotel Princess im Süden der Insel bewohnen und selten an anderer Stelle aufschlagen.
In den Sommermonaten sieht das dann generell vollkommen anders aus. Zwei Direktflüge pro Woche aus Amsterdam, manchmal ein Direktflug aus Polen und lange Ferien in Spanien, mit starker Subventionierung der innerspanischen Flüge für die Einheimischen, bringen die Deutschen eindeutig in Unterzahl. (Die Auswahl ist natürlich nicht vollständig, aber konzentriert auf die Direktflüge)
Wie werden ausländische Gäste und Residenten von der Bevölkerung wahrgenommen?
Gäste auf La Palma
Generell ist aber nach unserer Wahrnehmung das Verhalten deutscher Feriengäste teilweise vorbildlich: Es wird sich im Supermarkt artig angestellt am Wurst- und Käsestand, ein paar Brocken spanisch sind fast immer dabei. Parkzonen beachtet, zügiges aber rücksichtvolles Fahren mit dem Leihwagen ist eher die Regel. Bei den Einheimischen wird sich knapp und zügig vor dem Nachfolger aus einer kleinen Ausfahrt gesetzt, um dann auf einer 80iger Zone in den 30iger Tiefschlaf zu begeben. Das Szenario wird durchgezogen bis über eine rote Ampel, wo der Nachfolger dann an derselben stehengelassen wird. Das sogenannte Reissverschlussystem bei sich verengenden Straßen ist nicht bekannt, ebenso wie höfliches Vorlassen bei Lingsabbiegern. Die wenigen Fahrradwege, die sich die Bahn mit den Autofahrern teilen, sind so ungewohnt, dass sie ohnehin zugeparkt sind. Die Fahrradfahrer, die noch auf den Straßen brausen, benötigen viel Glück, um nicht von plötzlich sich öffnenden Autotüren umgenagelt zu werden. Die Biker ihrerseits wahren ihre Rechte, teilweise zu dritt oder zu viert, parallel auf der Fahrbahn, mit Blick auf das auferlegte Ziel. Die einheimischen Autofahrer ertragen das entspannt und alle außer mir, wollen keineswegs zeitig irgendwohin.
Allgemein ist die Stimmung wieder im Aufbruch, Normalität ist nach dem Vulkanausbruch die Regel. Die wiederkehrenden Touristen sind wichtig und gern gesehen für die Geschäfte, den Hotels oder Ferienhausvermietern, dem Flughafenbetreiber und für die Restaurants.
Die Wohnungssituation bleibt noch weiter angespannt, die Preise spiegeln es wieder. Es wurden Container und kleine Holzhäuser eingerichtet. Der Übergang nimmt kein Ende und politisch wurde versprochen, dass das verlorene Zuhause im Tal wieder auferstehen würde. Neue Projekte auf der Ostseite in der Breña Baja sorgen für Unmut, keiner will dahin. (Mehr bei Simon Märkle) Nun kann man sich darüber aufregen, dass das Verprechen vollmundig gegeben wurde, allerdings ist die Breña kein logistischer Alptraum bzgl der Nähe zum Tal. Da könnte die Bevölkerung von Las Manchas ein anderes Lied singen. Außerdem wird noch immer viel staatliche Unterstützung gezahlt, so dass manche Restaurants nur noch wenige Stunden oder gar nicht öffnen müssen oder Personal nicht zu bekommen ist, weil der Staat viel bessere Konditionen und angenehme Arbeitszeiten beim Fegen auf der Straße zahlt.
Die Demonstrationen in Sachen Overtourism, sind auf La Palma und den anderen kleineren Inseln eher verhalten. Wir haben halt anderes zu tun, nutzen unsere Insel selbst und teilen diese gern mit unseren Gästen. Dennoch soll nun ein neues Gesetz die bisherigen Vorschriften und Akkreditierungen der Vermietungsgenehmigungen überarbeiten. Das wird noch ein bisschen dauern, uns neue Vorschriften bringen und eventuell dem Feriengast neue Annehmlichkeiten liefern.
Residenten auf La Palma
Als wir vor 21 Jahren auf La Palma einreisten, gab es auch mal Parolen "Ausländer raus" an Bananenmauern. Es gab Schwierigkeiten bei gemeinsamen Kooperationen. Die deutschen Residenten waren die "cabezas cuadradas". Alles wussten sie besser, in Deutschland wurde angeblich fleißiger, ordentlicher und pünktlicher gearbeitet, und keiner sprach ein Wort spanisch. Hatte gelegentlich zur Folge, dass bestellte Handwerker, samt Material und Personal einfach auf Nimmerwiedersehen verschwunden waren. Der Ruf war ruiniert, nun konnte der Cabeza Cuadrada seine Bude selbst auf- oder umbauen. Den Ausdruck haben wir schon lange nicht mehr gehört. Offensichtlich kennen wir uns inzwischen besser, schätzen die Vorteile des anderen. Mit zunehmendem Wohlstand der Inselbewohner, nahm die gewohnte Gelassenheit und Toleranz wieder zu. Uns Ausländern bleibt in aller Regel nichts anderes übrig, als uns auf die Handwerker vor Ort einzulassen, die keineswegs einen dicken Schlendrian an den Tag legen, noch unzuverlässig sind. Das ist gelegentlich eher einem entspannten Auswanderer anzumerken, der erst nicht pünktlich kommt und dann auch eigentlich keine Zeit für den vereinbarten Termin mitgebracht hat, sondern Frau und Kinder abholen bzw einen Yogatermin wahrnehmen muss. Die Zahlungsmoral der Ausländer wird geschätzt, wenn man bedenkt, dass i.a.R. auch nicht verhandelt wird. Es wird gezahlt, was angesagt wird. Die Jungs von den anderen Inseln können es im Zweifel auch nicht besser und müssen uns auf der Plaza dann auch nicht mehr in die Augen schauen, wenn Mist gebaut. Im Supermarkt wird nicht mehr lauthals mit der Kollegin am Wurststand geschnackt, während die Kunden nicht beachtet werden. Auch die Stirn wird nur noch manchmal in Falten gelegt, wenn die Bestellung auf spanisch nicht ganz den üblichen Gepflogenheiten entspricht. Und wenn die Bestellung im Restaurant nach einer halben Stunde nicht möglich wird und kein Erdbeben ausgebrochen ist, einfach mal an den Tresen gehen und auf die eigene Präsenz aufmerksam machen!
Demnächst machen wir weiter mit unseren Handwerkern, die Materialbestellungen sind (fast) auf dem Weg. Meldet Euch, wenn wir für Euren nächsten Urlaub tätig werden können oder auch sonst!
Mitte März bis Anfang April können wir derzeit noch das Casa Alina anbieten, das uns leider storniert werden musste.
Wir drücken Euch herzlich und melden uns wieder!
Herzlichst, Jesper & Verena
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