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Veröffentlicht am: 13.02.2022 Tags: Essen, Fotospots, Restaurants, Typisch Kanarisch

Aktuelle Infos oder wie schön es ist auf La Palma

Aktuelle Infos wie immer über uns persönlich, zu den Vulkan-Aufräumarbeiten und auch: Wie schön es ist auf La Palma!

Ein Ausflug in den Nordwesten La Palmas, nach Garafia gestern, brachte eine kleine Offenbarung: Blauer wolkenloser Himmel, 25 Grad, satte grünen Wiesen mit gepflegtem Weinanbau und blühenden Mandeln, machte uns das Herz weich für unser Inselchen! Ein Taxi brachte uns in den Norden, erste Station das Restaurante Briesta, heller Gastraum und schnuckelige Aussenterrasse, super nettes Personal!

Ein kleiner Gang zu Fuß, führte uns dann zur Bodega Eufrosina, mitten in deren Weinberg für den Vino el Nispero, klasse! Das Menü war einheitlich und klassisch palmerisch, Ziegenkäse, Gofio Escaldado, (also der klassische, süsse Gofiobrei in einer Schüssel mit bissi salziger Käsedeko drauf, (muss man mögen), potaje, (ein Eintopf), danach Fleisch vom Schwein oder Ziegenbraten mit Kartoffeln, Quesillo, (also Käsekuchen), Natillas und Pudding. (Der aber anders aussieht und schmeckt als der, den wir kennen!) Jede Menge lecker Nispero dazu, Café und Chupito zum Schluss, bei grandioser Kulisse aus den Panoramafenstern. Echt zu empfehlen und gut kombinierbar mit Wanderungen in diesem Gebiet!

Was machen die Aufräumarbeiten nach dem Vulkan?

Las Manchas & Las Norias

Da ist das Bild ein wenig gemischt: Es gab auf jeden Fall einen Durchbruch von Tazacorte zu den eingeschlossenen Bananen ab San Isidro. Das ehrgeizige Ziel, hier eine Verbindung von Tazacorte nach Puerto Naos zu graben, ist deutlich aufwendiger als gedacht. Die Lavamassen sind doch anspruchsvoll und weitläufig.

Die Befreiung der Verbindungsstraße Los Llanos nach Puerto Naos, wurde von zwei Seiten in die Zange genommen. Ab Kreuzung La Laguna und auch von der anderen Seite, ab Las Norias, in Richtung Los Llanos.  An der Kreuzung vom Restaurante Mariposa in Richtung Las Norias arriba, ist man inzwischen schon ganz durchgestoßen. Hier wird wohl demnächst auch an der Strom- und Wasserversorgung gearbeitet werden. Die Ausgrabung ab La Laguna in Richtung Las Norias, wurde leider gestoppt  aus Furcht, auf Vulkanröhren zu treffen, deren Inhalt noch nicht erkaltet ist. Es benötigt noch weitere Bodenproben. Unsere Hoffnung, dass der Zugang des anderen Ortsteils, Las Norias abajo, zu der unserer Finca La Primavera zählt, auch demnächst freigebaggert werden wird, bleibt zeitlich weiter unbestimmt.

Im Ortsteil Las Manchas, sind die Hilfstruppen und Hauseigner ausschließlich damit beschäftigt, die Aschemassen zu entfernen, die dort noch zu bewältigen sind, nach der Freigabe der Evakuierungen. Auch hier fehlt weitestgehend noch Strom & Wasser.

Puerto Naos, Bombilla & El Remo:

In diesem Bereich ist die Gasbelastung, insbesondere des gefährlichen CO2s, also Kohlenmonoxid, noch immer zu hoch, um wieder dort leben zu können. Es gibt offensichtlich viele alte Vulkanröhren noch vom letzten Vulkanausbruch, in denen sich das Gas gut halten kann und unter Umständen noch Monate auslassen muss. Zusätzlich wurde La Palma nun zurückgestuft bezüglich des Katastrophenniveaus. Das hat zur Folge, dass die militärische Hilfe abgezogen wird. Also keine netten Jungs der UME mehr, die uns bei der Ascheentsorgung helfen. Auch die Transportschiffe, die die Bananenarbeiter von Tazacorte nach Puerto Naos geschippert hatten, um die Bananen zeitweilig zu versorgen, wurden wieder einkassiert. Königs kamen nochmal vorbei, aber mehr war nicht mehr drin.

Welche Maßnahmen gibt es für die Menschen, die ihre Häuser verloren haben?

Da gibt es ein breites Maßnahmenfeld: Es sind verschiedene Fertighausmodule gekauft worden, um diese in El Paso, Los Llanos und Tazacorte auszustellen. (In Containerform oder auch als Holzhäuser.)

Zusätzlich ist es den Bürgern erlaubt, die ihre Häuser verloren haben, in den betroffenen Gemeinden auch Grundstücke für den Hausbau zu erwerben, die bisher nicht als Bauland ausgewiesen wurden. Das neue Häusschen dann nur in der Verlustgröße und auch nur einstöckig. Manch einer wittert jetzt hier die große Bodenspekulation und den totalen Neoliberalismus, weil die Verkäufer sich in die Höhen eines Jeff Bezos oder Mark Zuckerbergs bereichern würden, bei drohenden sozialen Verwerfungen. Tatsächlich geht noch gar nicht so viel ab, weil die Unsicherheiten groß sind, wie die verschiedenen Grundstückskategorien überhaupt zu bewerten sein können und die Gemeinden teilweise auch überfordert sind, ob denn nun jeder auch im Wald bauen darf. Da die Investitionssumme für einen Neubau bekanntlich endlich ist, sollten sich die Preise tatsächlich am Markt auch ohne Ungerechtigkeitsgeschrei regulieren können.

Der Bürgermeister von El Paso ist sehr aktiv unterwegs, sich den Titel als Retter der Verlorenen zu erarbeiten. Da passiert tatsächlich viel, die Gemeinde stellt Architekten und viel Hilfe zur Verfügung, um beim Neubau behilflich zu sein. Auch die privaten Spenden wurden aus El Paso als erste Gemeinde den Betroffenen zugeteilt. Der laute Gedanke allerdings, auch noch die Unterversicherten zu unterstützen, weil diese gleich in den ersten Tagen ihre Häuser verloren hätten und damit die Chancengleichheit nicht gewährleistet war, die Versicherungssummen noch erhöhen zu können, werten wir als undurchführbar und populistisch.

Grenzwertig ist auch schon, dass an allen Ecken und Enden die Augen komplett zugedrückt werden, ob der bisherige Grund nun legal bebaut wurde oder nicht. (Diese Hausbesitzer sind deshalb nicht versichert gewesen.) Vielfach herrschte aber die Meinung vor, alles so zu belassen, weil das eben schon immer so war und auch geduldet wurde. Auch die Banken bereichern sich nach landläufiger Meinung ungerechtfertigt, wenn sie die Versicherungssumme einbehalten, weil die Sicherheit für den aufgenommenen Kredit mit der Lava untergegangen ist. Stellt sich die Frage, wo und wann denn die Verantwortung für das Eigentum anzufangen hat.

 

Wie steht es um die Finca Luna Baila?

Da ist alles fein, die Beete sind auch noch befreit worden, neue Gäste schon da oder kommen bald, wir freuen uns auf Euch!

Der Pool, der schon befüllt war und nun vor sich hin glänzte, konnte das Wasser allerdings nicht halten. Wasser wieder raus, Plane geflickt und Wasser wieder rein. Wer keine Arbeit hat, macht sich welche. Fehlen noch die Abstellräume, die noch gut bedeckt mit Asche sind und wo wir den einen oder anderen Müll entsorgen können, denn der Wertstoffhof in Las Manchas ist ja leider mit untergangen. Mal sehen, wann der Neue denn in El Paso auferstehen wird. Die öffentlichen Mülleimer an der Straße sehen manchmal schon so aus, als wenn darauf nun nicht mehr gewartet werden will.

Wir kriegen alles hin und drücken Euch wie immer herzlich!