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Veröffentlicht am: 04.12.2023 Tags: La Luna Baila, La Primavera, Post-Vulkan

La Palma neue Nachrichten - was war 2023 und wird 2024 erwartet

2023 blieb ein aktives Aufbaujahr - La Palma ist wieder am Start. Welche Themen verbleiben in 2024?

Welche Fortschritte gab es 2023 auf La Palma?

2023 war für viele auf La Palma noch immer ein Jahr des Aufbaus nach dem Vulkanausbruch. Die Aktivitäten des Wohnungsbaus sind allerorten zu sehen, insbesondere in der größten Gemeinde La Palmas, El Paso. Nicht zu leugnen ist die derzeitige Verlangsamung des Prozesses, eben aus denselben Gründen wir weltweit: Gestiegene Zinsen und Kosten infolge von Inflation und (kriegerischer) Neuordnung der Lieferketten von Rohstoffen. Da wir auf Steinen und nicht auf Sand leben, wuchsen die Fundamente teils in schwindelerregende Höhen, um die augebaggerten Steine zu verwerten. Aber dann ist derzeit auch schon fast immer Schluss, denn zum Bauen mit halbwegs geraden Wänden und Winkeln, eignen die sich leider nicht.

Es fehlen auch noch immer Baugenehmigungen und auch Fachkräfte. So bezeichnet wird praktisch jeder, der schon mal einen Pinsel an der Wand geführt hatte. Die wenigen Anbieter von Baumaterial, Einrichtungen oder Poolinstandsetzungen, wuppen gern einige hundert Prozent extra auf die Margen, berechnen beeindruckende Stundenlöhne und zwingen uns, neue Kontakte zur Mutterinsel Teneriffa aufzubauen.

Es ist dennoch nicht zu übersehen, dass wir zumindest im öffentlichen Raum auf der Zielgeraden laufen: Die Infrastruktur um und an den überlaufenen Gebieten ist (fast) wieder hergestellt. Die Verbindungsstraßen von Tazacorte und La Laguna in Richtung Südwest sind abgetragen und wieder asphaltiert, verknüpft mit teils riesigen Kreiseln und besetzt mit Metallkunst, die an den Wiederaufbau und Verlust erinnern sollen. Verewigt sind auch zwei Bagger, die sich mit erhobenen Schaufeln kontakten. In Erinnerung an einen erhebenden Moment im letzten Jahr, als ab La Laguna und ab Las Norias gleichzeitig von jeder Seite, die (noch heiße) Lava abgetragen wurde, bis beide Bagger sich trafen und mit der Schaufel in der Luft abklatschten. Es wurde daraus unsere erste Verbindungs-Hoppelpiste in den Südwesten und war ein befreiender Akt für alle im Tal. Die Beleuchtung an und um die neuen Kreisel lässt sich allerdings eher vergleichen mit einer Fahrradlampe im Aufstieg, ohne Motorunterstützung. Und weil es sich so schön seicht und flott fährt auf dem neuen Asphalt, wird vermutlich bald eher mal über die Kreisel geflogen als der großen Kurve zu folgen.

"Rest-Ortsteile" oder verbliebene Häusergruppen wurden wieder an das Straßennetz angeschlossen, auch sukzessive mit Strom und Wasser verbunden. Viele Hausbesitzer halfen sich auch selbst mit Photovoltaikmodulen und bestellten Wasserwagen. Das widerum führte zu einer enormen Nachfrage nach alternativem Energiematerial und erneut breit gestellten Margen der Anbieter.

Neue Projekte und Streitigkeiten um das Eigentum

Der Wiederherstellugsprozess wird noch fortgesetzt werden müssen. Es gibt noch viele kleinere öffentliche Bauprojekte, die nun an vielen Stellen in Angriff genommen werden, die scheins auch nur deswegen stattfinden, weil für diesen Zweck finanzielle Mittel weiter fließen. Dazu gehören Straßenerweiterungen auf sehr engen Strecken La Palmas und leider auch ein lang gehegtes Projekt, eine Umgehungsstraße um El Paso mitten durch Wohngebiete zu bauen. Vor einigen Jahren mal als 4-spurige Autobahn ab Flughafen ausgelobt und vom Volk nieder demonstriert. El Paso könnte etwas Verkehrsberuhigung brauchen, will aber auch als Stadt ernst genommen werden. Ich würde dann eher mal Parkplätze empfehlen als demnächst die Geschäfte erst recht vom Publikumsverkehr freizusetzen. Es wird ja auch mit Inbrunst das alte Teatro Monterrey renoviert. Dieses soll auferstehen als Hotel mit angegliederter Kochschule. Auch hier müssten wir mit Drahtesel oder zufuß anreisen, wenn nicht parallel dazu eine umfassende Stadtneuplanung stattfinden wird.

Wie geht es dem Tourismus auf La Palma?

Nach einer langen Durststrecke für Unternehmen auf La Palma, die im Tourismus tätig sind, bildet sich wieder fundierteres Urlaubsinteresse für La Palma aus. Das ist auf jeden Fall in diesem Winter 2023/24 schon abzusehen und kommt keinen Moment zu früh. Erfreulich auch, dass der eine oder andere Restaurantbetrieb das so sieht und seine Pforten wieder geöffnet hat. Dazu zählt z.B. auch die  Bodegón Tamanca in Las Manchas, die stramm zwei Jahre die Bude dicht gemacht hatte. Die Kompensationszahlungen für Betrieb und Mitarbeiter schonten die Kräfte länger als gedacht oder die Mitarbeiter standen nicht mehr zur Verfügung, weil an anderer (Arbeits)stelle abgetaucht, Unterstützung inklusive.

 

Finca La Primavera in Las Norias

und jaaa, auch unsere Unterkünfte in Las Norias sind wieder an Strom und auch Wasser angeschlossen. Seit einigen Wochen arbeiten wir mit Hochdruck daran, alles wieder chic und funktionsfähig zu machen. Die Wasserversorgung ist jetzt organisiert über die öffentliche Hand, die alten Wassercontainer haben ausgedient. Deren Unterstand war kurz vor dem Zusammenbruch, da gibt es mehr zu renovieren. Die Häuser strahlen nun bald komplett in weiß mit grauen Kanten, ein Tor wird das Gelände nun abschließen. Der Pool ist bereits gefüllt, alle Leitungen funktionierten noch. Touristisch werden wir zunächst nicht vermieten. Wir verfolgen eher den Verkauf der einzelnen Unterkünfte. Damit werden wir voraussichtlich im Januar starten. Zwei Jahre Corona und zwei weitere Jahre Vulkan bzw After-Vulkanzeit, erfordern schon neue Maßnahmen, um die Grundlage für das Alter zu retten.

Finca Luna Baila

Die wenigen Direktflüge aus Europa nach La Palma, mangels Nachfrage im Frühjahr/Sommer und das Warten auf Wasser in Las Norias, brachte uns so auf die Palme, dass wir den Zusammenschluss der Ferienhäuser Meike & Nora = MeiNora, den Arbeiten in Las Norias zeitlich vorzogen. Fünf statt geplante drei Monate später, kann sich das Ergebnis sehen lassen, wie unsere Gäste vor Ort bei Livebesichtigung bestätigten. Danke auch an alle, die schon vor Fertigstellung Vertrauen in uns gesetzt und ohne das Ergebnis zu kennen, bereits Reservierungen eingestellt hatten!

Und Puerto Naos?

Bombilla und Puerto Naos sind nach wie vor nicht frei gegeben, um dort dauerhaft zu leben. Zu schwankend sind die Ergebnisse der Messungen des Kohlendioxids, das dort vermutlich unterirdisch als Nachgang der Eruption, noch ausgestossen wird. Der benachbarte Strand Charco Verde ist dagegen gefahrenfrei und wird wie die Restaurants in El Remo gern frequentiert. Deshalb vermutlich nimmt das Management des Hotel Sol in Puerto Naos immer wieder La Palma ins Programm und bietet Urlaubsangebote nach dem Prinzip Hoffnung. Bisher hatte es immer wieder nicht geklappt.

Wir wünschen allen Freunden La Palmas und denen, die es werden wollen, ein wunderbares Weihnachtsfest mit Drückis von den Kaasens und den Vierpfoten

Mehr Nachrichten gibt es im neuen Jahr, wenn sich wieder Zeit findet, zwischen Baustellen und Neuordnung der Gesamtlage!

 

Jesper& Verena